BeReal: Welche Möglichkeiten bietet dieses neue soziale Netzwerk Marken?

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BeReal, von Medien als „Anti-Instagram“ bezeichnet, ist ein neues soziales Netzwerk aus Frankreich, das seit einigen Monaten einen durchschlagenden Erfolg verzeichnet und „authentische Momente“ fördert. Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Wie sollten Marken darauf reagieren? Können sie es als Marketinginstrument oder als zukünftige Social-Commerce-Lösung nutzen?

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Die wichtigsten Grundsätze der erfolgreichen neuen App BeReal

Das soziale Netzwerk BeReal stellt sich als Alternative oder sogar als „Gegengift“ zu den bestehenden sozialen Netzwerken dar. Auf dieser Plattform gibt es keine Influencer, die Trends lenken, keine Filter, um Fotos künstlich zu verschönern, keine Likes, um den Erfolg von Inhalten zu steigern. Nur Optionen, um zu kommentieren oder seine Reaktion in Form eines Emojis zu zeigen. Und diese App wird nicht einmal durch Werbung gefördert: Nur durch Mundpropaganda werden die Nutzer (und vor allem junge Leute) dazu motiviert, diese herunterzuladen.

Das gesamte Konzept von BeReal beruht auf einem einfachen Versprechen: Wir sollen entdecken, wer unsere Freunde in unserem Alltag wirklich sind. Ohne Chichi und ohne Inszenierung. Um dies zu erreichen, fordert die App ihre Nutzer auf, einmal am Tag ungefilterte, ungeplante und unveränderte Fotos von sich selbst zu veröffentlichen. Hier geht es nicht darum, sich von seiner besten Seite zu präsentieren oder darauf zu achten, eine schöne Kulisse zu wählen – man muss „authentisch“ sein. Diese Plattform will die Besessenheit der sozialen Medien vom Perfektionismus durchbrechen.

BeReal sieht ähnlich aus wie Snapchat und verschickt Einladungen zum Posten eines Fotos zu zufälligen Tageszeiten, wobei die Nutzer alle Sensoren (Vorder- und Rückseite) des Smartphones nutzen können. Wichtig: Sie haben 2 Minuten Zeit, um darauf zu antworten. Wenn Sie jemals außerhalb dieses kurzen Zeitfensters (quasi in Echtzeit) posten, um sich die Zeit zu nehmen, einen besseren Hintergrund auszuwählen oder (noch schlimmer) das Foto bearbeiten, werden Ihre Abonnenten auf diesen „Mangel an Authentizität“ aufmerksam gemacht. Außerdem werden Sie auch gewarnt, wenn Sie innerhalb der zwei Minuten mehrere Aufnahmen machen…

Als Anreiz zur Teilnahme an diesem zufälligen Spiel ist der Zugriff auf die Fotos Ihrer Freunde nur möglich, wenn Sie selbst posten. Um deren Beiträge zu sehen, müssen Sie sich die Mühe machen, bei der Einladung zum Posten ein Foto zu veröffentlichen. Ansonsten ist der Inhalt gesperrt. Die Bilder können für Ihre Freunde und Abonnenten reserviert oder auf der Seite „Entdecken“ der App veröffentlicht werden, um Ihnen zu helfen, Ihre Aura zur erhöhen und neue Abonnenten zu gewinnen.

Man könnte meinen, dass dieses Anti-Instagram zum Scheitern verurteilt wäre, da es so viele Einschränkungen hat und die Funktionsweise so weit von den klassischen sozialen Medien entfernt ist. Dem ist aber nicht so. Seit seiner Einführung im Jahr 2020 ist es rasant gewachsen, von 10.000 aktiven Nutzern pro Tag im Januar 2021 auf 400.000 im Juli 2021. Im August 2022 überschritt die App im weiteren Verlauf die Marke von 10 Millionen aktiven Nutzern pro Tag. Die meisten Nutzer sind derzeit zwischen 15 und 30 Jahre alt.

Der Preis des Erfolgs: Instagram hat bereits begonnen, das Konzept zu „stehlen“, und testet derzeit eine Funktion, die mit der von BeReal angebotenen identisch ist! Was eine echte Form der Anerkennung ist: Wenn sich die Giganten um Ihren Erfolg sorgen, ist das ein Kompliment

Welchen Platz nehmen Marken auf BeReal ein?

Auf den ersten Blick widerspricht die Präsenz von Marken oder Werbeanzeigen der Philosophie von BeReal. Dennoch beginnen einige Unternehmen damit, Konten einzurichten, um zu versuchen, Vertrauen zu diesem neuen Bereich zu gewinnen, und entwickeln Techniken, um ihn als Marketinginstrument zu nutzen. So veröffentlichen beispielsweise mehrere Restaurantmarken bei Einladungen zum Posten in Echtzeit Fotos von Gerichten, die in ihren Filialen zubereitet werden. Dabei stellen sie ganz nebenbei ihre Spontanität und Transparenz in Bezug auf die verwendeten Zutaten heraus!

Im Showbusiness veröffentlichen auch Konten von Fernsehsendern Echtzeitfotos der Kulissen der Dreharbeiten. Dadurch wird eine besondere Beziehung zu den Fans aufgebaut und Werbung für die nächsten Filme oder Serienstaffeln gemacht.

Schließlich handelt es sich hierbei um eine Marketingtechnik, die bei der jüngeren Generation besonders gut ankommt und sich bereits in anderen Situationen bewährt hat: die Arbeitsgruppen in ihrem Alltag menschlicher machen, bei den Inhalten auf Ehrlichkeit setzen und das alles mit einer großzügigen Portion Humor und Selbstironie. Nicht zu vergessen, dass BeReal auf lange Sicht zwangsläufig Einnahmequellen erschließen muss, um seine Entwicklung fortzusetzen, und hinzugefügte Verkaufsfunktionen scheinen der nächste logische Schritt zu sein…

A priori wäre es auch möglich, dass einige große BeReal-Konten zu einer Art „Influencer“ wie auf Instagram werden, indem sie anbieten, mit den zwei Minuten, die sie zur Verfügung haben, Geld zu verdienen, um Markeninhalte zu verbreiten. Dies setzt jedoch voraus, dass die Fotos vor dem Posten vorbereitet werden. Das widerspricht jedoch völlig den Grundsätzen der Plattform. Ganz zu schweigen von den möglichen Feindseligkeiten der Nutzer gegenüber dieser Art es Vorgehens …

Im Moment scheint also die Veröffentlichung von Fotos der beste Weg zu sein, um das Markenpublikum auf dieser trendigen Plattform zu vergrößern. Dabei werden Momentaufnahmen festgehalten, indem insbesondere die Hintergründe von Arbeitssitzungen, der Alltag im Büro oder in der Küche und die Vorbereitungen im Lager gezeigt werden. Durch ihre besondere Funktion kann ein entspanntes und zugänglicheres Bild Ihres Unternehmens vermittelt werden, das sich von einer ganz anderen Seite zeigt, um die Loyalität der GenZ-Konsumenten zu stärken.

Auf der BeReal-Plattform dominiert Gemeinschaftssinn und Authentizität. Wenn wir also den Marken etwas empfehlen würden, die sich auf den Weg machen, wäre das natürlich, so „ehrlich“ wie möglich zu bleiben. Das heißt, Sie sollten eine kreative Marketingstrategie entwickeln, die mit den Werten der Plattform übereinstimmt und auf Ihre Arbeitsgruppen und den Aufbau einer ehrlichen Beziehung zu Ihren Abonnenten setzt.

Und sollten sich in Zukunft fruchtbare Möglichkeiten eröffnen, wie Verkaufskanäle über die App als Teil einer Social-Commerce-Lösung eingerichtet werden, wird der Marketplace Feed Manager von Lengow natürlich auch bei diesem neuen Abenteuer für Sie da sein.

Wenn Sie Fragen dazu haben, wie wir Sie bei Ihrer Social-Media-Strategie unterstützen können, können Sie selbstverständlich gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

Auf Social Media besser verkaufen!

Sofia Carvalho e Pereira

Sofia ist eine Sprachenthusiastin mit einem akademischen Hintergrund in Linguistik und strategischer Kommunikation und PR. Bevor sie zum E-Commerce-Content-Team von Netrivals und Lengow stieß, arbeitete sie in verschiedenen Branchen in deren Marketingabteilungen.

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