23/11/17
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Die eigene Webpräsenz möglichst nutzerfreundlich zu gestalten, ist ein wichtiges Ziel. Die User Experience ist also von besonderer Bedeutung, da man die Webseite nicht nur aus eigener Sicht, sondern auch aus der Kundenperspektive ansprechend gestalten sollte. Schlechte User Experience hingegen resultiert in Vertrauensverlust und verursacht dementsprechend hohe Absprungraten, was sich wiederum in Ranking Verlusten bei Suchmaschinen bemerkbar macht. Warum die Übersetzung der Webseite in puncto User Experience eine sehr wichtige Rolle einnimmt, zeigt der folgende Beitrag.
Klären wir zunächst den Begriff „User Experience“. Dieser lässt sich am einfachsten mit „Nutzungserlebnis“ übersetzen, wodurch allgemein die äußerst subjektiven Gefühle und Wahrnehmungen, die ein User bei der Verwendung eines Produktes oder, in diesem Fall, der Webseite empfindet.
Wichtig ist es auch, die Begriffe „User Experience“ und „Usability“ voneinander abzugrenzen. Während letztere die Benutzerfreundlichkeit einzelner Anwendungen nach objektiven Kriterien beschreibt – also zum Beispiel, ob die Seite einfach aufgebaut ist, ob es zu viele Unterkategorien gibt, ob die Navigation einfach oder kompliziert ist, etc. – richtet sich die User Experience ausschließlich an die Person selbst und kann nicht objektiv bewertet werden.
Diese beiden Begriffe sind zwar eng miteinander verbunden, aber nicht als Synonyme zu verwenden. Die User Experience erweitert das Konzept der Usability um emotionale Faktoren, die die Erfahrungen sowohl positiv, als auch negativ bewerten.
Eine ganze Menge. Wer auf einer Webseite surft, die offensichtlich schlampig aus einer anderen Sprache übersetzt wurde – ob maschinell oder von einem Laien, stößt oftmals auf seltsam klingende Phrasen, Anglizismen oder unverständliche Aneinanderreihungen von Wörtern. Infolgedessen ist die Absprungrate hoch und die User kehren nach kurzer Zeit enttäuscht zu den Suchergebnissen zurück. Diese sogenannten Short Clicks sind aus SEO-Perspektive Gift für jede Webseite!
Ebenso verhält es sich mit der Kultur des Ziellandes. Wer auf kulturelle Besonderheiten bei der Übersetzung keine Rücksicht nimmt, wird den Kunden keine gute User Experience bieten können. Wenn Preise in der Eurozone beispielsweise nur in Britischem Pfund oder US-Dollar angegeben werden, fühlen sich User logischerweise schlecht aufgehoben. All diese Punkte sind Teil der Lokalisierung, welche in der Praxis natürlich nicht bei Preisen und Übersetzungen aufhört. Auch die adäquate Bild- und Videoauswahl gehört beispielsweise in diesen Bereich.
Warum eine positive User Experience so einen hohen Stellenwert bei der Übersetzung der Webseite einnehmen sollte, liegt also auf der Hand. Die folgenden vier Punkte verdeutlichen die Wichtigkeit der User Experience im Detail:
Wir sind mit einem Überangebot an ähnlichen oder austauschbaren Produkten konfrontiert. Im World Wide Web ist die nächste Alternative meist nur einen Mausklick entfernt. Sofern man nicht ein komplett einzigartiges Produkt auf den Markt gebracht hat, das es in keiner vergleichbaren Form gibt, sollte man sich also stets um eine angenehme User Experience bemühen, da die Kunden sich ansonsten auf anderen Webseiten umsehen, um das Produkt woanders zu erwerben.
Aber auch wenn man über ein einzigartiges Produkt verfügt – schlechte Übersetzungen werden von Usern in der Regel nicht akzeptiert. Wer gibt schon gerne seine sensibelsten Daten inklusive Kreditkarten-Angaben ein, wenn die Webseite komplett fehlerhaft und entsprechend unseriös ist. Die Konsequenz: Als Betreiber lässt man bares Geld liegen und stärkt insgeheim sogar die eigene Konkurrenz!
Nutzer einer Webseite setzen eine gute Bedienbarkeit voraus. Wenn die Webseite dieses Erlebnis nicht bietet, also wenn es beispielsweise zu lange dauert, bis sich der User auf der Seite zurechtfindet, steigert dies seine Unzufriedenheit. Das Ergebnis: Das Vertrauen in das Angebot oder das Produkt geht verloren, die Webseite weist eine hohe Absprungrate (Bounce Rate) auf und das Produkt wird bei einem anderen Anbieter gekauft.
Langfristig überzeugen kann nur ein ganzheitlich positives Nutzererlebnis. Nur wenn die Webseite voll und ganz überzeugt, kommen Kunden auch wieder. Dies geschieht zum Beispiel durch ein ansprechendes Design, eine super Bedienbarkeit und vor allem emotionale Aspekte. Nicht zu vergessen: Mobile first! Spricht, in vielen Bereichen macht der Anteil der Nutzer mobiler Endgeräte bereits knapp 50-70% aus. Dementsprechend wichtig ist es auch, dass die Webseite perfekt für mobile Endgeräte optimiert ist.
Und auch hier spielen gute Übersetzungen eine entscheidende Rolle. User vertrauen nur dann, wenn der Anbieter seriös wirkt. Übersetzungsfehler und peinliche Fauxpas tragen diesem Vertrauen logischerweise nicht gerade bei!
Wer beim Online shoppen auf einer Webseite positive Erlebnisse hatte, ist in der Regel gerne bereit, seinen Freunden und Bekannten davon zu erzählen. Wer hingegen schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird erstens niemals wiederkehren und zweitens mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auch seinen Freunden und Bekannten berichten.
Wer weiterempfohlen werden möchte, muss also auch etwas bieten – und zwar, den Usern eine angenehme Erfahrung, die sie zufriedenstellt und zum Weiterempfehlen animiert. Mit schlechten Übersetzungen schafft man es zwar auch in die Köpfe der User, allerdings wohl eher im negativen Sinne!
Wer sich langfristig im Gedächtnis seiner Kunden festsetzen möchte, muss das auch auf seiner Webseite transportieren. Gerade bei der Übersetzung kann man hier einiges rausholen. So kommen beispielsweise humorvolle Produktbeschreibungen, aber auch der richtige Einsatz von Slang super an. Ist die Übersetzung der Produktbeschreibungen jedoch voller Anglizismen oder Fehler, beziehungsweise einfach so kompliziert, dass man sie nicht versteht, werden sich die User verärgert abwenden.
Eines haben jedoch positive und negative User Experience gemein: Beide bleiben im Gedächtnis. Wer mit seiner Übersetzung einen positiven Eindruck macht, wird bei den Kunden gleich als sympathisch eingespeichert, wohingegen sich ein schlechter erster Eindruck schwer wieder korrigieren lässt.
Autor: Christoph Neuhold
Christoph Neuhold ist bei der Münchner Übersetzungsagentur Translate Trade abgesehen vom Qualitätsmanagement auch für das Marketing zuständig. Zum einen optimiert er die internen Prozesse, auf der anderen Seite repräsentiert er das Unternehmen auch auf Messen und Workshops.
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