21/07/20
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Auf den ersten Blick scheinen sich die Social-Media-Plattformen Instagram und Pinterest recht ähnlich: Sie setzen vor allem auf Bilder und visuellen Content. Doch gibt es einige entscheidende Unterschiede. Heute schauen wir uns für Händler und Marken an, welche Social Commerce-Möglichkeiten es auf diesen Bild-Netzwerken gibt und welche sich für wen lohnen. Gerade in Zeiten der Diversifizierung von Online-Verkaufskanälen ist es wichtig, einen Blick auf Instagram und Pinterest zu werfen.
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Plattformen ist sicherlich die Ausrichtung. Während bei Instagram weiterhin die soziale Interaktion sowie das eigene Präsentieren im Vordergrund stehen, so wird Pinterest vor allem für Inspiration und Content sowie als Ratgeber genutzt. Die User suchen nach Rezepten, nach Einrichtungsideen, nach Fashion-Trends usw., laden aber selbst eher wenig Bilder und Inhalte hoch. Während Instagram die Posts automatisch chronologisch ordnet, werden sie bei Pinterest systematisch nach Themen sortiert. Die großen Themen sind hier Geschenke, Do it yourself (DIY), Deko, Garten, Fashion oder Rezepte.
Auch bei der Nutzung und der Zielgruppe unterscheiden sich beide Bilder-Netzwerke. Bei Instagram dominieren bei Weitem Nutzer unter 35 Jahren; 70,6 Prozent der User sind nicht älter als 34. Die Anzahl von Männern und Frauen ist dabei relativ ausgeglichen. Bei Pinterest hingegen befinden sich weitaus mehr ältere Menschen, 27 % der Nutzer sind immerhin über 45 Jahre alt (trotzdem dominieren auch hier junge). Bei Instagram sind es nur 13,5 Prozent in dieser Altersgruppe. Außerdem liegt der Anteil von weiblichen Pinterest-Nutzern bei fast 70 Prozent (!).
Daraus ergibt sich auch eine andere Verwendung für das Marketing. Instagram bietet sich gerade an, um die eigene Marke/Firma vor allem bei jüngeren Menschen stark zu präsentieren, während Pinterest eher die Möglichkeit gibt, die eigenen Produkte inspirierend in Szene zu setzen – bei eher wohlhabenden, interessierten, weiblichen Käufern. Auch kann man einfach zum Onlineshop verlinken, wodurch sogar direkter Traffic generiert werden kann, was bei Instagram etwas schwieriger ist.
Im besten Fall bietet sich natürlich eine Marketingstrategie auf beiden Kanälen an, wenn man beide Zielgruppen ansprechen kann. Im Folgenden listen wir deshalb alle für Händler und Marken relevante Shopping-Funktionen der Plattformen auf.
Pinterest hat weltweit mehr als 367 Mio. aktive Nutzer (Q1 2020), die Zahlen steigen rasant an. In Deutschland verwenden gut 7 Mio. Menschen Pinterest. Wenn man sich vor Augen führt, dass mehr als 90 % der wöchentlichen Nutzer das Bild-Netzwerk verwenden, um einen Kauf zu planen, und über die Hälfte aller Nutzer explizit nach Produkten suchen, wird eines deutlich: Das Potential für Pinterest im Bereich Shopping und E-Commerce ist riesig.
Die visuelle Suchmaschine hat deshalb in letzter Zeit einige Partnerschaften im E-Commerce geschlossen, sei es mit Shop-Lösungen wie Shopify oder mit Feed-Managern wie Lengow. So hat es Pinterest Shopping bis heute bereits auf 144 Mio. Produktuploads geschafft.
Amy VenerPinterest ist eine visuelle Discovery Engine und unsere Nutzer haben eine ganz andere Denkweise als in sozialen Netzwerken. (…) sie kommen, um ein persönliches Projekt vorzubereiten und sich in ihrem täglichen Leben inspirieren zu lassen. (Sie überlegen aktiv), was sie als nächstes kaufen sollen.
Head of Retail Strategy & Marketing Pinterest
Produkt-Pins sind im Gegensatz zu normalen Pins mit bestimmten Daten angereichert und speziell formatiert, um Nutzern zu zeigen, dass sie käuflich sind. Sie enthalten Informationen zum Preis, zur Verfügbarkeit, zum Produkttitel und zur Beschreibung. Wenn ein Nutzer das entsprechende Produkt erwerben möchte, wird er direkt an den jeweiligen Online-Shop weitergeleitet.
Einzelhändler sollten für Ihre Produkte unbedingt das Kataloge-Tool von Pinterest nutzen, dadurch werden die Produktfeeds besser eingepflegt. Produkt-Pins aus Katalogen können außerdem zu Produktgruppen hinzugefügt werden, was dann wieder ermöglicht diese als Shopping-Anzeigen zu bewerben (normale Pins nicht). Die Verwendung eines Feed-Managers wie Lengow für genaue und optimierte Produktdaten wird empfohlen (+ Erstellung von Regeln/Filtern).
Erst wenn die Produktgruppen in Katalogen eingerichtet wurden, können Händler sie via Shopping-Anzeigen bewerben, um die Produkte den Nutzern näherzubringen. Da Pinterest die Produktdaten aus der Datenquelle nimmt, um interessierten Nutzern relevante Produkte zu zeigen, muss kein weiteres Targeting für Shopping Ads eingerichtet werden. Wenn jemand ein beworbenes Produkt kaufen möchte, wird er mit einem Klick auf die Webseite oder den Shop weitergeleitet. 83 % aller Nutzer haben schon einmal basierend auf den Inhalten von Marken, die sie auf Pinterest gesehen haben, ein Produkt gekauft.
Kollektionen, auch Shop the Look-Pins genannt, sind Pins, in denen auf einem Bild mehrere Produkte markiert sind. Sie stellen zum Beispiel komplette Outfits da und haben eine Verknüpfung zu jedem Kleidungsstück im Pin. Diese Variante ist nur für Marken und Einzelhändler aus den Bereichen Mode sowie Einrichten und Wohnen verfügbar. Ein kompletter Look erweckt Inspirationen noch besser zum Leben. Jedes Teil des Looks kann dann separat angeklickt und gekauft werden.
Verbessern Sie Ihre Sichtbarkeit und Ihren Umsatz mit Pinterest und Le…
Mehr erfahrenÜber 1 Mrd. Menschen nutzen Instagram weltweit, in Deutschland sind mehr als 21 Mio. Nutzer aktiv. 90 % aller Nutzer folgen mindestens einem Unternehmen auf Instagram. 72 % davon haben bereits ein Produkt gekauft, das sie auf Instagram gesehen haben. Also auch hier besteht Verkaufspotential. Unternehmen und Händler haben das Potential erkannt, sie betreiben bereits 25 Millionen aktive Business-Accounts auf Instagram.
Dan SeifertInstagram ist für Millennials heute das, was für frühere Generationen der Teleshopping-Sender QVC war
Redakteur beim US-Tech-Blog The Verge
Marken und Händler können, wenn sie ein eigenes Unternehmens-Profil haben, Shopping-Ads mit im Bild anklickbaren Produkten erstellen. Einzige Voraussetzung dafür ist ein Facebook-Konto. 130 Mio. Menschen interagieren pro Monat mit Instagram Shopping Ads. Für den finalen Kauf werden die Nutzer dann – wie bei Pinterest – an den jeweiligen Online-Shop weitergeleitet. In einer Umfrage in Deutschland haben 49 % der Unternehmen angegeben, dass durch Shopping Ads auf Instagram mehr Kunden in ihrem Onlineshop einkaufen (Ipsos 2019). Mehr Details zur Studie gibt es hier.
Seit März 2019 haben ausgewählte Marken und Händler in den USA zugriff auf Instagram Checkout. Dies ist eine Funktion, bei der Nutzer direkt in der Instagram App einkaufen können. Durch den In-App-Checkout können Nutzer also über Instagram per Kreditkarte zahlen und damit die gesamte Customer Journey im Social-Media-Netzwerk durchlaufen. Diese eigene Kassen-Funktion vermeidet unnötige Reibungsverluste und treibt die Conversion Rate in die Höhe; Instagram speichert Zahlungsdaten und gibt nur die notwendigen Transaktionsdaten wie Lieferadresse und Kontaktdetails an Händler weiter.
Mehr als hundert Marken verwenden die Checkout-Funktion bereits in den USA, darunter Nike, Adidas, Zara, Revolve, Hollister, Steve Madden, Warby Parker etc. Auch erste Influencer wie etwa Kim Kardashian West konnten bereits Checkout-Buttons auf ihren Seiten einbauen.
Wann die Funktion auch in anderen Ländern ausgerollte wird, ist bisher noch unklar. Mit Facebooks jüngstem Vorstoß im E-Commerce-Bereich kann aber damit gerechnet werden, dass auch Instagram weitere Shopping-Funktionen auch über die US-Grenzen hinaus anbieten wird.
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Mehr erfahrenTitelbild: Pexels
Textbilder: Pinterest, Instagram
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