10/01/19
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2018 war ein erfolgreiches Jahr für den E-Commerce, aber auch 2019 wird wieder ein bedeutsamer Augenblick für den noch jungen Onlinehandel. Werfen wir in unserem 2. Teil einen Blick auf 5 weitere Themen und Tendenzen, die im E-Commerce 2019 eine Rolle spielen werden.
Letzte Woche haben wir fünf Trends im E-Commerce vorgestellt, die 2019 genau beobachtet werden sollten. Insbesondere die KI, die immer noch Schwierigkeiten hat, in die Strategie der Online-Händler integriert zu werden, und soziale Netzwerke, die eine Schlüsselrolle im Kaufverhalten der Verbraucher spielen, wurden beleuchtet. Auch die zunehmende Digitalisierung des Konsumgüter-Marktes war ein Thema.
Es folgt Teil 2 mit einer weiteren Auswahl an 5 E-Commerce-Trends für 2019.
Verbraucher unterscheiden bei ihrem Einkaufserlebnis zunehmend nicht mehr zwischen online und offline. Die Digitalisierung von physischen Verkaufsstellen ist also ein wichtiges Thema, denn Händler müssen eine einzige zusammenhängende Verkaufserfahrung und -fläche anbieten. Nur so können Kunden gehalten werden: Händler erweitern die Zugänglichkeit ihres Angebots und vermeiden so verpasste Verkaufschancen.
In China ist dieser Trend bereits durch das Konzept des “New Retail” oder mit O2O (Online-To-Offline) etabliert und überzeugt. „New Retail ist ein von Alibaba entwickeltes Konzept, das den Verbrauchern ein reibungsloses, einzigartiges und unvergessliches Einkaufserlebnis sowohl online als auch offline bietet, indem es die neuesten technologischen Innovationen nutzt und die Art und Weise, wie wir einkaufen, verändert“, erklärt Laura Pho Duc von Alibaba.
Der „Phygital-Handel“ (Physisch + digital) verbessert somit das Kundenerlebnis, indem er ein intelligentes, auf die verschiedenen Verbrauchertypen abgestimmtes Einkaufserlebnis bietet.
Im Internet verkaufte Produkte werden heute in vielerlei Hinsicht hervorgehoben, um die Aufmerksamkeit der Käufer auf sich zu ziehen und so viele Hindernisse wie möglich beim Kauf zu beseitigen.
Das Video, das in der Vergangenheit mangels finanzieller und technologischer Ressourcen in den Hintergrund getreten ist, ist heute fester Bestandteil der Produktseiten von Händlern und der Kaufwege von Verbrauchern. Ein Video gibt eine bessere Vorstellung vom Produkt, zeigt dessen Vorteile anschaulich oder erklärt genau, wie es funktioniert. Laut Invodo geben 52 % der Verbraucher an, dass ein Produkt-Video die Bereitschaft zum Online-Kauf steigert.
Auch Augmented Reality und Virtual Reality, interatkiv und verspielt, finden im Einkaufserlebnis der Verbraucher ihren Platz. Während die Akzeptanz 2018 sowohl für Händler (aus Mangel an Ressourcen) als auch für Verbraucher (aus Mangel an Zugänglichkeit) noch zögerlich war, werden die Versuche in vielen Bereichen wie Beauty, Design und Mode 2019 fortgesetzt.
Bis heute ist der kostenlose Versand laut Global Web Index der wichtigste Einkaufsfaktor für alle Generationen auf allen Märkten. Mit Liefertermin-Angabe, 30-Minuten-Lieferung, Zustellung trotz Abwesenheit etc. – die Lieferung passt sich mehr und mehr an das Kaufverhalten der Verbraucher an. Dem Metapack-Bericht „2018 State Of Ecommerce Delivery“ zufolge gaben 24 % der Befragten an, dass sie sogar bereit und willens sind, futuristische Optionen wie die Lieferung per Drohne, Roboter oder autonomes Fahrzeug auszuprobieren.
Während immer mehr E-Commerce-Akteure ihre Initiativen vervielfachen, um im Rennen zu bleiben, ist Amazon den anderen schon einen Schritt voraus: insbesondere mit dem Amazon Key (der aus der Ferne Türen öffnet). Dieses Programm, das nur in ausgewählten Städten der Vereinigten Staaten erhältlich ist, ermöglicht es amerikanischen Kunden während Ihrer Abwesenheit, zu Hause, in ihren Kofferräumen oder sogar sehr bald in ihren Garagen beliefert zu werden.
Um die vielen Herausforderung bei der Lieferung zu erfüllen, müssen die Marktteilnehmer ihre Anstrengungen verdoppeln, um den Verbrauchern ein qualitativ hochwertiges Kundenerlebnis zu bieten. So wird beispielsweise erwartet, dass der Markt für Lagerroboter bis 2024 22,1 Milliarden Dollar schwer sein wird. Im Jahr 2019 muss die Lieferung daher immer schneller, komfortabler und pünktlicher erfolgen.
Laut Statista wächst der E-Commerce stetig weiter und wird bis 2023 auf 2.734.414 Millionen US-Dollar geschätzt. Gleichzeitig ändert sich das Bewusstsein und der Handel bewegt sich in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft. Es sei darauf hingewiesen, dass Hersteller beispielsweise in Frankreich ab dem 1. Januar 2020 die Lebensdauer ihrer Produkte angeben müssen, um geplante Obsoleszenz zu bekämpfen.
Dieser Übergang zur Kreislaufwirtschaft spiegelt sich unter anderem in der Entstehung neuer Geschäftsmodelle wie Second-Hand-Marktplätzen oder Produkt-Vermietungsplattformen wider. In dieser neuen Wirtschaft hat daher die Nutzung Vorrang vor dem Besitz.
Remy Lemoigne, Gründer und Direktor von Gate C, erklärt, dass „eine der Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft für Online-Händler darin besteht, den Verkauf von Produkten durch den Verkauf ihrer Nutzung zu ersetzen“.
Auch das seit dem 1. Januar 2019 geltende Verpackungsgesetz leistet seinen Beitrag dazu. Es soll die Recycling-Quoten bei Verpackungsmaterialien erhöhen und dadurch das gesamte Abfallaufkommen verringern.
Auch 2019 werden Online-Marktplätze den E-Shoppern wieder mehr und mehr Wahlmöglichkeiten und Kategorien von Produkten und Dienstleistungen innerhalb ihrer Plattform anbieten. Gleichzeitig wird die Spezialisierung dieser Kanäle noch größer sein. Hyper-lokale oder hyper-vertikale Marktplätze werden mit allgemeinen koexistieren, indem sie sich nur auf eine bestimmte Kategorie, Funktion oder Branche konzentriert.
Auch Online-Marktplätze werden 2019 den Weg in die physische Welt weiter vorbereiten. Amazon und dessen bargeldlose Filialen Amazon Go gleich nehmen Akteure der Branche die Offline-Dimension in ihre Strategie auf, um ihr Angebot zu vervollständigen und anzupassen.
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